Alpalltag
Händy
Alpzeit bedeutet wenig Freizeit. Während der rund 100 Tage des Alpsommers machen die Älplerinnen und Älpler vor allem eines: arbeiten. Und zwar von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Sieben Tage in der Woche.
Oft klingelt der Wecker sogar vor Sonnenaufgang. Die täglichen Arbeiten hängen davon ab, ob es sich um eine Rinder- oder Milchkuhalp handelt. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass vor dem Frühstück das Vieh drankommt: tränken, Salz verabreichen und eventuell melken. Auch während des Tages steht das Vieh im Mittelpunkt: zählen und kontrollieren, ob alle gesund und unverletzt sind. Für eine unfallfreie Alpzeit spielen Zäune eine wichtige Rolle, deshalb werden auch diese regelmässig kontrolliert. Zäune unterteilen die Weiden und verhindern, dass Tiere sich verlaufen oder in zu steiles Gelände geraten und stürzen.
Heuen
In gewissen Naturschutzgebieten darf das Vieh aufgrund von Vorgaben nicht auf den Wiesen weiden und die Älplerinnen und Älpler müssen das Gras mähen. Sehr steile Hänge sind zu gefährlich für schwere Kühe und tapsige Rinder, auch für die Älplerinnen und Älpler sind sie nicht ungefährlich. Mit griffigem Schuhprofil und geeigneten Werkzeugen bearbeiten sie diese Flächen oft von Hand und tragen am Schluss das Heu in grossen Ballen auf dem Rücken zum Heuwagen.
Herausforderung Schule
Auf die Alp gehen nicht nur Erwachsene. Viele Alpbetriebe sind Familienbetriebe mit Kindern. Schul-Sommerferien dauern in der Regel sechs Wochen, die Alpzeit erstreckt sich jedoch über rund 100 Tage. So wird der Schulweg für Familien zur Herausforderung. Früher gab es auf Rigi First eine Alpschule. Der alte Schulweg, der ab Des Alpes bis nach First verläuft, ist ein Überbleibsel davon und wird heute als Wanderweg genutzt. Wie im Tal arbeiten Kinder auch auf der Alp ihrem Alter entsprechend mit.
Haushalt
Der Aufwand, im Frühsommer vom Tal auf die Alp zu ziehen, gleicht einem kleinen Umzug. Einmal in der Alphütte, ist das Leben «einfacher» und genau deshalb aufwändiger. Oft sind nicht dieselben elektronischen Haushaltgeräte wie im Tal vorhanden, und vieles muss von Hand gemacht werden. Auch der Einkauf von Lebensmitteln ist wegen des langen Wegs zeitintensiv und muss daher gut geplant werden.
Abend
Bevor sie den Feierabend geniessen können, erledigen die Älplerinnen und Älpler am Abend Büroarbeiten. Wenn sie nicht zu müde sind, lesen sie noch Zeitung oder jassen. Vor allem aber gehen sie so bald wie möglich schlafen, denn auf sie wartet der nächste harte Tag.