Korporationen und Genossamen
Älplere
Wer sich auf der Rigi bewegt, wandert vorwiegend auf Grundeigentum von Korporationen und Genossamen. Diese entstanden im Mittelalter, um Ressourcen wie Weiden, Wälder und Gewässer gemeinsam zu nutzen. Bis heute zählen die Forst- und Alpwirtschaft zu ihren Hauptaufgaben.
Korporationen und Genossamen sind im Kanton Schwyz als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. Das bedeutet, sie haben ähnlich wie Gemeinden besondere Rechte und Pflichten. Im Rahmen dieser Rechtsordnung sind sie aber autonom. Das heisst, sie verwalten ihre Organe und Tätigkeiten selbstständig über ihre Statuten. Bei Korporationen und Genossamen gilt das Abstammungsprinzip. Somit können nur die erwachsenen Kinder von bestimmten Familien Mitglied werden, meist die alten Geschlechter eines Orts.
Die Korporationen und Genossamen im Raum Rigi treten die Alphütten in der Regel im Baurecht mit einer Dauer bis zu 100 Jahren an die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter ab. Mit dem Baurecht gemeinsam wird oft auch die langfristige Nutzung der Alpweiden abgetreten. So können Älplerfamilien die Alphütte mitsamt den Alpweiden innerhalb der Familie an die nächste Generation weitergeben.
Mit dem Bau des ersten Gasthauses auf Rigi Kulm im Jahre 1816 wurde auch Tourismus für die Korporationen und Genossamen ein Thema. Der Bau der Rigibahnen von Vitznau und Goldau war nur möglich, weil die Unterallmeind Korporation Arth bereit war, Grundeigentum abzutreten.
Korporationen und Genossamen verwalten nicht nur Alpweiden und Alphütten, ihnen gehören auch Wälder.
Unterallmeind Korporation Arth (UAK)
Gründung: 1354
Gebiet: Das Gebiet der UAK erstreckt sich von Arth am Zugersee bis zu den Gipfeln Rigi Kulm und Fronalpstock. Das Hauptgebiet der Unterallmeind Korporation Arth liegt in der Gemeinde Arth auf der Rigi und dem Rufiberg. Zum Gebiet der UAK zählen rund 1000 Hektaren Wald, wovon sich zwei Drittel an der Rigi-Nordlehne wachsen.
Alpbetriebe: Auf dem Korporationsgebiet der UAK befinden sich 55 Alpbetriebe, auf denen jährlich rund 2500 Stück Gross- und Kleinvieh den Sommer verbringen.
Genossame Gersau
Gründung: Im Jahr 1390 kauften sich die Bewohner von Gersau von der Grundherrschaft der Edlen von Moos los. Dies gilt als Grundstein der Genossame Gersau.
Korporation Vitznau
Gebiet: Die Alp «Gletti» befindet sich im Grundeigentum der Korporation Vitznau und wird seit Generationen von einem Korporationsmitglied bewirtschaftet.
Korporation Weggis
Gründung: 1378
Gebiet: Die Alpweiden an der Rigi umfassen rund 135.6 Hektaren, der Alpbesitz rund 234 Hektaren.
Alpbetriebe: Die Alpweiden sind in sieben Alpbetriebe aufgeteilt.
Korporation Berg und Seeboden
Gründung: 14. Jahrhundert
Gebiet: Die Alpfläche der Korporation Berg und Seeboden deckt ein Gebiet von 372 Hektaren am Rigi-Massiv ab. Die restlichen 201 Hektaren Flächen sind Schutzwälder, Naturschutzzonen oder unproduktives Land.
Alpbetriebe: Auf den Alpen Grod, Holderen, Hinterboden und Alt Ruodisegg werden jährlich rund 600 Tiere, vorwiegend Rinder, aber auch Mutterkühe, gesömmert.