Landschaftspflege
Blüemli & Chrütli
Die Älplerinnen und Älpler auf der Rigi sowie ihre Tiere sorgen dafür, dass die Alpwiesen und Alpweiden nicht mit Büschen und Wäldern überwachsen werden. Davon profitieren die Gäste gleich doppelt: Einerseits geniessen sie beim Wandern freie Sicht auf das Bergpanorama, andererseits erfreuen sie sich an der Blumenvielfalt auf der Rigi.
Auf der Rigi gedeihen 900 Arten von Blüten, Blumen und Kräutern. Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Orchideen: 37 Orchideenarten wachsen auf der Rigi, darunter auch extrem seltene Exemplare. Das Zusammenspiel verschiedener Faktoren hat die Rigi zum Blumenparadies gemacht:
- Die Rigi bietet eine Vielzahl von Lebensräumen mit unterschiedlichen Höhenlagen und Bodenbedingungen. (Link zu Pro Rigi)
- Die Mischung aus ausreichend Niederschlag und Sonnenschein sowie die Höhenlage schaffen ideale Wachstumsbedingungen.
- Teile der Rigi stehen unter Naturschutz.
- Die Älplerinnen und Älpler pflegen zusammen mit den Tieren Wiesen und Weiden gezielt.
Ökologischer Nutzen
Wird eine Wiese oder Weide nicht gepflegt, breiten sich Büsche aus und wachsen zu einem Gebüschwald zusammen. Dadurch geht Natur- und Kulturlandschaft verloren – für die Nahrungsmittel-Produktion, den Tourismus und die Tierwelt. Ein Gebüschwald liefert kein Futter für Kühe oder Rinder, kann nicht bewandert werden und weist wenig Biodiversität auf. Nach rund 50 bis 80 Jahren bildet sich eigentlicher Wald, der über eine kleinere Artenvielfalt verfügt als Alpwiesen und Alpweiden.
Alpwiesen und Alpweiden erhalten
Durch das Beweiden und Mähen bleiben offene Flächen offen und artenreich. Bei der Mäh- und Weide-Einteilung müssen die Älplerinnen und Älpler viele Faktoren beachten. Zum Beispiel
- Wetter, Trockenheit und Nässe berücksichtigen
- das Pflanzenwachstum und die Reihenfolge der Pflanzen beachten
- die Lage und Steilheit berücksichtigen
- das Unkraut beobachten
Arbeiten im Dienst der Landschaft
Älplerinnen und Älpler tragen mit weiteren Arbeiten zum Erhalt der Artenvielfalt auf der Rigi bei. Hier einige Beispiele:
- Sie räumen im Frühling, bevor die Tiere kommen, die Weiden auf. Das heisst, sie sammeln Steine und Holz aus Unwettern ein. Zudem schneiden sie Tannen, Erlen, Haslen und weitere Bäume und Sträucher.
- Sie erhalten Trockensteinmauern entlang von Weidegrenzen. Diese dienen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum – von Eidechsen über kleinere Vogelarten bis hin zu Moosen.
- Sie säubern Entwässerungsgräben auf den Weiden, um Geländerutsche zu verhindern.
- Sie beseitigen stundenlang Unkraut, und zwar nicht mit Chemie, sondern in Handarbeit.