Eckdaten zahnstangenweiche
Zahnstangenweiche
Aus einem Bedürfnis entstand eine Idee. Aus dem Ideenreichtum der Tüftler und Techniker entstand eine Erfindung, welche bei der Jahrtausendwende erstmals zum Einsatz gelangte: die biegbare Zahnstangenweiche.

EINMAL PIONIERE – IMMER PIONIERE
Die Rigi Bahnen bleiben ihrem Ruf als Bahnpioniere treu und erfinden im Jahr 1999 eine neue Zahnstangenweiche.
Das Patent wird weltweit angemeldet.
Ein Jahr später erfolgt die Inbetriebnahme der ersten biegbaren serienreifen Zahnstangenweiche.
Das System beruht auf einem neuen Denkansatz. Die Weiche ist ausgebildet als flexibles Gleisstück welches in den beiden Endpositionen einem geschlossenen Gleis entspricht.
Die Weiche wurde von den Rigi Bahnen in enger Zusammenarbeit mit den Partnern der Verkehrs- und Industrietechnik AG, dem Technologiekonzern Windhoff (D), der ETH Zürich, Institut für Verkehrsplanung IVT und dem Bundesamt für Verkehr entwickelt.
WIE FUNKTIONIERT DIE BIEGBARE ZAHNSTANGENWEICHE?
Die Federweiche basiert auf der Idee des «aufgeschnittenen» Gleises, welches als einseitig eingespannte «Feder» von der einen Endlage in die andere, entlang einer genau definierten Kurve, gebogen wird. In den Endlagen kann das System als «geschlossenes» Gleis betrachtet werden. Der bewegliche Gleisrost ist durch spezielle Konstruktionselemente gegenüber Abheben und Ausknicken gesichert. Die Vorteile gegenüber der Zungen- und Schiebestückweiche sind offensichtlich.
Das System lässt sich für folgende Bereiche der Zahnrad- und Adhäsionsbahnen anwenden:
- Anfahren von zwei, eventuell auch weiteren Gleissträngen
- überall wo keine Zungen, Herzstücke und weitere bewegliche Schiebeteile als Unstetigkeiten erwünscht sind
- Varianten als Ersatz von komplizierten Spurwechselsystemen (z.B. sog. «Engländerweichen»)
Ein einseitig eingespannter Schwenkrahmen (Schienen + Zahnstange + Spurhalteeinrichtung) ist auf einem Oberrahmen seitlich verschiebbar. In den Endpositionen wird das System starr verschlossen und überwacht.
TECHNISCHE DATEN BIEGBARE ZAHNSTANGENWEICHE
System | RIGI - VTW |
Spurweite | 1435 mm / Normalspur |
Länge | 19.4 m |
Öffnung | 6° rechts / 9° links (beliebige Öffnungen möglich) |
Systemgewicht kpl. | 20 Tonnen |
Schienenmaterial | Standardschienenmaterial (Schiene VST36, Lamellen-Zahnstange b=60mm, gebrannt). Biegung innerhalb Elastizitätsbereich |
Einbauneigung | 10.95% |
Antrieb | Hydraulisch (Umstell-Nennkraft 13'500 N) |
Einbau | System freitragend / Einbettung in Schotter |
Heizung | Keine nötig |
Zahnstangenstoss | 1 Stk. längenkompensiert durch temperaturabhängiges Konterbewegungssystem |
Gleisstabilität | Horizontal mit spezieller Rahmenversteifung, Vertikal mit Niederhaltersystem |
Steuerung | Überwachung mit Achszähler Tiefenbach und PILZ-Steuerung |
Einbau | 26. Oktober 2000 |
Standort | Rigi Freibergen |